Abenteuer Band 3

Vanir stieg vom Pferd um sich umzusehen. Er ging in Richtung der Grotte und sagte: "Na dann werden wie mal ein Gebet sprechen. Immerhin haben wir eine große Reise vor uns." Vanir lief in die Grotte hinnein und zum Altar. Er kniete sich vor den Altar und begann zu beten. Er betete und wartete, ob Lina auch kam um ein Gebet zu sprechen.

Vanir stand auf und begab sich zum Ausgang der Höhle. Hoffentlich hat die Göttin mein Gebet erhört, dachte Vanir und ging zu Epona zurück. Er bemerkte, dass die Sonne bereits relativ tief am Himmel stand. "Wollen wir langsam nach Sanna zurückreiten? Es ist schon relativ spät und der Arzt hat gesagt ich soll Abends nocheinmal zu ihm kommen. Er hat gesagt, dass er vielleicht eine Möglichkeit wüsste, wie ich meine Muskeln schneller wieder aufbauen kann. Und außerdem", er machte eine Pause, "möchte ich nicht draußen sein, wenn es dunkel wird. Ich möchte den Banditen, denen ich hier in der Gegend schonmal begegnet bin, nicht noch einmal begegnen.", sagte Vanir. Er stieg auf Epona und wartete auf Lina.

"Der Aufflug war sehr schön!", sagte Vanir und stieg von Epona. Als er Lina fragen hörte, ob sie den Abend mit ihm verbringen wollte freute er sich riesig und sagte: "Ich würde den Abend sehr gerne mit dir verbringen."Er machte eine kurze Pause und sagte dann: "Ich werde kurz in die Krankenstation gehen und den Arzt fragen, was er gefunden hat, aber dannach komme ich zurück ins Gasthaus. Ich beeile mich und ich denke, dann bin ich so in einer halben Stunde im Gasthaus bin", meinte er. "Wollen wir uns untem im Speiseraum oder bei mir im Zimmer treffen?", fragte er.

Als Victor erwachte, war Sen schon dabei, das Lager wieder abzubauen. "Guten Morgen, Sen. Sind Argos und seine Freundin auch schon wach?", wollte er wissen.

"Ich weiß es nicht, ich hab sie heute Morgen noch nicht gesehen. Aber ich vermute mal, dass wir heute auf jeden Fall noch in dieses Lager eindringen müssen. Ich hoffe sie sind nicht alleine losgezogen." Dann stieß er einen grellen Pfiff aus, und sein Pferd Kami kam zu ihm, das zuvor auf der Wiese graste. Er warf das Gepäck auf Kamis Rücken und meinte dann: "Los, hoch mit dir Victor, lass uns sie suchen."

Victor nickte und packte seine Sachen zusammen. Dann suchten sie die beiden anderen.

Argos schreckte hoch und das Wasser lief ihm am Fell herunter. Er war so abrupt hpchgeschreckt, dass er mit dem Kopf gegen Rayas Bein stieß und diese umwarf. "Oh, das tut mir leid", japste er, half ihr auf und fragte dann verwundert: "Warum bist du eigentlich so nass? Hat es geregnet?" Nach dem Satz bemerkte er erst dass sein Fell bis auf die wenigen Stellen völlig trocken war.

Sen vernahm Argos' Stimme im Wald vor ihnen. "Na wenn das nicht der Aushilfswauwau und sein Frauchen sind", feixte er und betrat die Lichtung.

Victor schmunzelte. "Na habt ihr gut geschlafen?", erkundigte er sich. "Wir sollten uns jetzt darum kümmern, Rayas Sachen wieder aufzutreiben. Nicht dass die noch von den Gaunern verkauft werden."

Sen rieb sich nachdenklich das Kinn. "Das ist so einfach, dass es funktionieren könnte", meinte er dann.

Victor machte einen besorgten Gesichtsausdruck. "Ich weiß nicht, ob diese Strategie ein zweites Mal funktioniert. Aber einen Versuch ist es wert."

Argos öffnete die Schnallen der Kaysu-Rüstung und hielt sie Raya hin. "Pass gut auf dich auf, nicht dass dich eine Katze frisst", meinte er scherzhaft und zwinkerte ihr zu. Dann machten sie sich alle auf den Weg, um den Plan durchzuführen.

Als Argos ein verzweifeltes Fiepsen vernahm, blickte er nach unten. "Hast du was vergessen?", erkundigte er sich, weil er sich keinen Reim darauf machen konnte, warum sie nicht loslief.

Sen blickte Argos an und wunderte sich, bis auch er erkannte, dass Argos sich mit der Raya-Maus unterhielt. Dann machte er eine schnippische Bemerkung: "Vielleicht sollten wir doch einfach reingehen und alles niederbrennen, das ist einfacher. Sieht nicht so aus als könnte sie ihren Plan vervollständigen."

Victor schüttelte nur verständnislos den Kopf. Wie konnte Sen nur so unsensibel sein. Aber inzwischen hatte er erkannt, dass der Tigergardist schon immer so war. Wahrscheinlich konnte Victor sich noch am ehesten in Rayas Lage versetzen. Er beugte sich zu ihr herunter und versuchte, ihr die Blätter aus den Ohren zu zupfen, damit sie ihn verstehen konnte. Dann flüsterte er: "Nur keine Sorge, wird schon alles schiefgehen. Im Notfall hast du immer noch drei Freunde an deiner Seite, die dir Rückendeckung geben."

Als Sen Raya erblickte, verdrehte er die Augen. "Die sieht nicht so aus als hätte sie mehr Gepäck als davor. Ich würde fast vermuten, dass sie es nicht geschafft hat, ihr Zeug zu holen. Alles muss man selber machen." Ohne auch nur irgendeine Mine zu verziehen lief er auf sie zu, sagte kein Wort, nahm ihr die Rüstung ab, warf sie sich über, fauchte etwas, das klang wie "ich brauche einen großen Drachen" und verwandelte sich anschließend in einen solchen. "Ich sagte doch, niederbrennen ist die beste Option", brüllte er. Dann trampelte er in das Lager hinein und der Rest der Gruppe sah nur, wie immer wieder Rauch und Feuerschwaden aus dem Lager kamen.

Victor stand fassungslos der Mund offen. Dann drehte er sich zu Argos und fragte: "Ist der immer so?"

"Bedauerlicherweise ja. Ich wette jetzt schon, dass wir doch helfen müssen. Das kann ja nur schiefgehen. Aber was soll man machen? Er ist nunmal so sensibel wie ein Katapult. Und das wird sich wahrscheinlich auch nie ändern."

Victor schritt auf die ins Gras sinkende Raya zu und versuchte sich ersteinmal zu entschuldigen für Sens Aktion. Als er hörte, was Raya von sich gab, musste er laut lachen. "Wenigstens nimmst du es einigermaßen mit Humor, dass Sen einfach nicht anders kann."

Nun kam auch Argos zu den beiden. Schnippisch bemerkte er: "Hier richt es nach verbrannten Haaren. Ich glaube, jetzt sollte das Lager einigermaßen feindfrei sein." Er blickte zum Tor und sah einen brennnenden Mann herauslaufen, der sich ins Gras warf und verzweifelt auf dem Boden wälzte. "Jap, ich glaube, das war dann der letzte", schmunzelte er, nahm dann Rayas Hand und sagte beschwichtigend: "Gehen wir mal nachschauen, ob deine Sachen noch heil sind. Und wenn du den Wunsch verspürst, einem großen Drachen mal so richtig eine Ohrfeige zu geben, bin ich voll dafür."

Mit sichtlicher Freude begutachtete Sen sein Werk. Überall sah man nur verbrannte Holzstückchen und verkokelte Banditen und es roch sehr streng. Dann merkte er, dass ihm Blut den Rücken hinunterlief. Scheinbar hatte er doch tatsächlich völlig vergessen, auf die umherrennenden Banditen zu achten, die außerhalb seines Sichtfeldes waren. So war es wohl einem gelungen, ihm ein Messer in den Rücken zu stoßen. Erst jetzt nahm er den stechenden Schmerz wahr, der sich schnell über den Körper ausbreitete. "Verdammte Scheiße", brüllte er und sackte danach zusammen. Anschließend verwandelte er sich zurück in seine menschliche Gestalt und blieb erschöpft am Boden liegen. "War wohl doch nicht die beste Aktion", bemerkte er im Nachhinein. Danach verlor er das Bewusstsein.

Als Vanir die Krankenstation verließ fühlte er sich schon besser. Der Arzt hatte ihm etwas zu Trinken gegeben und es hatte geholfen. Dannach hatte der Arzt noch irgendeinen Zauber gewirkt und auch dieser hatte gewirkt. So verließ Vanir gut gelaunt die Krankenstation und machte sich auf den Weg zum Gasthaus. Dort angekommen betrat er sein Zimmer durch die Hintertür und suchte sich etwas passenden zum Anziehen heraus. Er wusch sich kurz und machte sich dann auf den Weg nach unten in den Speisesaal. Er sah Lina am anderen Ende des Saales sitzen und ging zu ihr hinüber und setzte sich.

"Der Arzt hat gesagt, dass mein Arm sich gut regeneriert und dass der Arm bald wieder voll belastbar sein wird.", sagte Vanir, dann sah er Lina direkt an und sagte: "Wow. Du siehst super aus.", dann war ihm das irgendwie peinlich, dass er das gerade gesagt hatte, denn normalerweise traute er sich eigentlich nicht so direkt zu sagen, was er dachte.

"Äh ja ok. Dann die gemischte Platte für zwei.", sagte Vanir und als die Bedienung gegangen war fügte er noch hinzu:"Ich weiß zwar nicht was es ist, aber wenn du es ausgesucht hast wird es schon schmecken", grinste er. Als die Bedienung das Essen brachte bedankte sich Vanir und nahm sich etwas zu essen. "Hm schmeckt wirklich gut", sagte Vanir.